PEM-Studie analysiert die Kritikalit√§t von E-Motor-Materialien

PEM-Studie analysiert die Kritikalit√§t von E-Motor-Materialien
Studie der RWTH Aachen analysiert Kritikalität von Materialien für E-Motoren
Teaser: Eine Untersuchung der RWTH Aachen beleuchtet die wichtigsten Rohstoffe für die Herstellung von Elektromotoren – mit Fokus auf deren individuelle Versorgungsrisiken.
22. Dezember 2025, 11:11 Uhr
Europa steht vor großen Herausforderungen bei der Sicherung zentraler Rohstoffe für die Produktion von Elektrofahrzeugen. Eine neue Studie der RWTH Aachen zeigt, wie stark der Kontinent von asiatischen Lieferketten für kritische Komponenten abhängig ist. Ohne grundlegende Veränderungen könnte diese Abhängigkeit den europäischen Kurs hin zur elektrifizierten Mobilität gefährden.
Die unter dem Titel „Schlüsselmaterialien in E-Motoren: Kritische Ressourcen zwischen technologischem Fortschritt und globalen Abhängigkeiten“ veröffentlichte Untersuchung analysiert den Einsatz von Seltenen Erden, Kupfer, Elektroblech, Aluminium, Halbleitern und Isoliermaterialien in Elektromotoren. Dabei wird deutlich: Europa ist bei Seltenen Erden in hohem Maße von China abhängig – bedingt durch hohe Kosten, technische Hürden und strenge Umweltauflagen. Eine Umstrukturierung dieser Lieferketten könnte laut Studie 10 bis 15 Jahre in Anspruch nehmen.
Ein weiterer Schwachpunkt ist die Halbleiterproduktion. Europa deckt gerade einmal 10 Prozent der weltweiten Produktion ab und liegt damit weit hinter Taiwan, Südkorea und China. Zudem hinkt die Region in der Halbleitertechnologie etwa ein Jahrzehnt hinterher, was die Wissenslücke weiter vergrößert. Die wichtigsten europäischen Hersteller – STMicroelectronics (Frankreich/Italien), Infineon Technologies (Deutschland) und NXP Semiconductors (Niederlande) – fertigen zwar essenzielle Leistungshalbleiter wie MOSFETs und IGBTs, doch ihre Kapazitäten bleiben im Vergleich zu asiatischen Konkurrenten begrenzt.
Um die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen zu verringern, setzen deutsche und europäische Unternehmen auf zwei Strategien: Substitution und Verbrauchsreduzierung. Doch oft erweisen sich Kostendruck und Materialeigenschaften als Hindernis – die Reduzierung des Verbrauchs ist daher meist die praktikablere Lösung. Zwar sind die Kupferreserven ausreichend, doch bessere Recyclingverfahren sind nötig, um eine hochwertige Wiederverwendung in Europa zu gewährleisten.
Die Studie unterstreicht die Verwundbarkeit Europas in den Lieferketten für Elektromotoren. Ohne beschleunigte Fortschritte in der Halbleitertechnologie und im Materialrecycling könnte sich der Wandel zur E-Mobilität auf dem Kontinent verzögern. Hersteller und Politiker stehen nun vor der Aufgabe, diese Veränderungen voranzutreiben – ohne dabei Kosten und technische Grenzen aus den Augen zu verlieren.

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