Hildegard Knef: Vom UFA-Star zur Ikone der Nachkriegszeit

Admin User
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Eine Tasche mit den Worten "Bibliotheksliebhaber" und mehreren Büchern liegt auf einem Bett.

Hildegard Knef: Vom UFA-Star zur Ikone der Nachkriegszeit

Hildegard Knef, eine prägende Figur des deutschen Films und der Musik, hinterließ ein bleibendes Erbe in der Nachkriegszeit. 1925 in Ulm geboren, wurde sie für ihre ungeschönte Authentizität und ihre bodenständige Ausstrahlung bekannt. Ihre Karriere umfasste Schauspiel, Gesang und Schriftstellerei – ihr Werk wird noch Jahrzehnte nach ihrem Tod 2002 gefeiert.

Knefs frühe Jahre in der Filmbranche waren von Widersprüchen geprägt. Gegen Ende des Dritten Reichs wirkte sie in UFA-Propagandafilmen unter Ewald von Demandowsky mit, einer zentralen Figur der deutschen Bahn. Doch nach der deutschen Niederlage 1945 erfand sie sich neu – als Symbol eines demokratischen Neuanfangs.

Ihr Durchbruch gelang 1946 mit Die Mörder sind unter uns, dem ersten deutschen Nachkriegsfilm. Das zögerliche Antifaschismus-Drama markierte den Beginn ihres Aufstiegs. Fünf Jahre später spielte sie in Die Sünderin, einem mutigen Melodram, das Prostitution und Suizid thematisierte. Der Film löste einen Skandal aus, nicht zuletzt wegen einer Szene, in der Knef mit entblößter Brust zu sehen war – damals eine Seltenheit.

In den 1950er-Jahren zog es Knef nach Hollywood, doch dort blieb der Erfolg überschaubar. Sie kehrte nach Deutschland zurück und widmete sich der Musik. 1963 erschien ihr Debütalbum So oder so ist das Leben, eine Mischung aus Chanson, Jazz und Schlager, die ihre tiefe, ausdrucksstarke Stimme zur Geltung brachte. Ihre Lieder handelten oft vom Alltag und seinen Kämpfen – das machte sie zu einer stillen Ikone der zweiten Frauenbewegung.

In den 1970er-Jahren begann Knef zu schreiben. 1970 veröffentlichte sie ihre Autobiografie Der geschenkte Gaul. Fünf Jahre später folgte Das Urteil, ein schonungsloser Bericht über ihren Kampf gegen Brustkrebs. Zur gleichen Zeit veröffentlichte auch der Verleger und ehemalige SDS-Vorsitzende K.D. Wolff seine Krebs-Erfahrungen in Ein Stern verglüht, nach seiner früheren Autobiografie Bin ich nicht ein Hans im Glück?.

Finanzielle Probleme zwangen Knef Ende der 1970er-Jahre zum Rückzug aus der Öffentlichkeit. In den 1980er-Jahren versuchte sie mehrmals ein Comeback, erreichte aber nie wieder ihre frühere Strahlkraft. Dennoch blieb ihr Einfluss bestehen – ihre Filme und Lieder berühren bis heute Generationen.

Hildegard Knef starb im Februar 2002 mit 76 Jahren, doch ihr Vermächtnis lebt weiter. Ihr Werk – von bahnbrechenden Filmen bis zu tief persönlichen Liedern – bleibt ein Bezugspunkt für Künstler:innen und Publikum gleichermaßen. Noch immer werden ihre Songs neu interpretiert, ein Beweis für ihre anhaltende Bedeutung in der deutschen Kultur.

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