1973 Pierburg Strike: Frauen fordern faire Löhne und lösen Solidarität aus

Admin User
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Eine Gruppe von Menschen, die auf einer Straße stehen und Schilder und Fahnen halten, mit Gebäuden, Bäumen und Himmel im Hintergrund.

1973 Pierburg Strike: Frauen fordern faire Löhne und lösen Solidarität aus

1973 markierte einen historischen Streik im Pierburg-Werk in Neuss, an dem vor allem weibliche Migrantinnen – überwiegend aus verschiedenen europäischen Ländern – für faire Löhne kämpften. Der zunächst friedliche Protest wurde von der Polizei gewaltsam aufgelöst, wobei ein Beamter rassistische Beleidigungen ausstieß. Die Frauen, die nach dem Tarif der 'leichten Arbeitsgruppe 2' bezahlt wurden, forderten höhere Löhne und ein Ende der diskriminierenden Lohnstrukturen. Was mit etwa 20 Frauen begann, die Flugblätter verteilten, wuchs zu einer Bewegung mit Hunderten Teilnehmenden – darunter auch Männer und andere Migrant:innen. Dies war einer der ersten Fälle in Deutschland, in denen männliche Arbeiterinnen Solidarität mit ihren Kolleginnen zeigten. Künstler wie Joseph Beuys und Arbeiter aus anderen Städten unterstützten den Streik. Nach Verhandlungen boten die Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 53 bis 65 Pfennig sowie die Abschaffung der 'leichten Arbeitsgruppe 2' an. Der Streik führte zu einer spürbaren Lohnerhöhung und der Abschaffung des diskriminierenden Tarifs. Er wurde zum Katalysator für Veränderung und lenkte die Aufmerksamkeit auf die Kämpfe von Frauen und Migrant:innen in der deutschen Arbeitswelt.