Die DDR und Joseph Beuys: Eine einmalige Ausstellung mit politischer Brisanz

Die DDR und Joseph Beuys: Eine einmalige Ausstellung mit politischer Brisanz
1988 richtete die DDR ihre erste und einzige Ausstellung mit Werken von Joseph Beuys aus. Die unter dem Titel 'Beuys vor Beuys' laufende Schau war von Mitte Januar bis Mitte Mai zu sehen. Jahrelang war der Künstler als 'unerwünschte Person' eingestuft worden – die Ausstellung bildete damit eine seltene Ausnahme im Umgang der DDR mit westlicher zeitgenössischer Kunst.
Die Pläne für die Ausstellung reiften lange vor ihrer Eröffnung. An den Verhandlungen waren Beuys selbst sowie Vertreter der Berliner Akademie der Künste und der Dresdner Staatlichen Kunstsammlungen beteiligt. Selbst nach seinem Tod 1986 blieb sein Einfluss auf die moderne Kunst unbestritten, wie Manfred Wekwerth, damals Präsident der Akademie der Künste, betonte.
Im Mai 1988 endete die Ausstellung – sie blieb die einzige offizielle Präsentation von Beuys’ Werk in der DDR. Politisches oder gesellschaftliches Engagement des Künstlers in späteren Jahren wurde nicht thematisiert. Der begrenzte Zuschnitt der Schau spiegelte die anhaltende Skepsis der DDR gegenüber dem weiteren Wirken des Künstlers wider.

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