Glamour statt Hilfe: Wie eine Berliner Wohltätigkeitsgala für Obdachlose nach hinten losging

Admin User
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Eine Gruppe strahlender Menschen, die für die Kamera posen, mit einem Sponsorenbanner im Hintergrund.

Glamour statt Hilfe: Wie eine Berliner Wohltätigkeitsgala für Obdachlose nach hinten losging

Glanz, Glamour und Eigenlob

Bei einer 'Gala-Veranstaltung' verteilen Prominente Essen an Obdachlose – eine geschmacklos inszenierte Aktion, die trotzdem Gutes bewirkt.

Ein Wohltätigkeitsevent in Berlin sollte Obdachlosen in der Weihnachtszeit Wärme und Würde schenken. Organisiert von Dieter Padars humanitärer Initiative Padar Humanitas versprach die 'galaartige' Zusammenkunft Mahlzeiten, Geschenke und Gemeinschaft. Doch die Veranstaltung stand in der Kritik, weil sie Glamour über echte Hilfe stellte.

Die Weihnachtsfeier, die unter dem Motto 'Glamour und Glitzer für die Ärmsten der Armen' stattfand, sorgte mit ihrem ungewöhnlichen Konzept für Aufsehen. Den obdachlosen Gästen wurden Mahlzeiten, Hygieneartikel, Mützen, Socken und Kühltaschen von Amazon angeboten. Prinzessin Xenia von Sachsen servierte sogar persönlich das Essen – unterstützt von kleineren Prominenten.

Doch die Veranstaltung litt unter schlechter Organisation. Journalisten und hochkarätige Gäste drängten sich im Raum, sodass Obdachlose nur schwer an das Essen kamen. Kritiker warfen den Verantwortlichen vor, es handle sich eher um eine Selbstinszenierung als um echte Nächstenliebe.

Unter den Anwesenden war auch der ehemalige Berliner Bürgermeister Michael Müller, der zum Geburtstag ein Geschenk erhielt: eine Erdbeertorte, Champagner und eine Einkaufstasche vom KaDeWe. Die Initiative, die seit 2014 aktiv ist, gibt an, Obdachlose, benachteiligte Familien und Kinder zu unterstützen. Doch die unpassende Selbstdarstellung und das chaotische Management überschatten den eigentlichen Zweck der Aktion.

Das Wohltätigkeitsevent sollte Obdachlosen in den Feiertagen Mahlzeiten und Würde bieten. Stattdessen entfachte es eine Debatte darüber, ob solche prominent besetzten Veranstaltungen den Bedürftigen wirklich helfen. Künftige Projekte der Initiative könnten nun genauer unter die Lupe genommen werden – sowohl in ihrer Herangehensweise als auch in ihrer Wirkung.