Pistorius reformiert die Bundeswehr: Neue Grundausbildung und Online-Fragebogen für junge Männer

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Panzer auf einem weißen Tuch mit weißem Hintergrund.

Pistorius reformiert die Bundeswehr: Neue Grundausbildung und Online-Fragebogen für junge Männer

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eine Reihe von Reformen eingeleitet, die darauf abzielen, die Personalstärke der Bundeswehr zu stärken und die Ausbildung zu modernisieren. Am 10. November 2025 besuchte der Minister die Lützow-Kaserne in Münster, um das neue Grundausbildungsprogramm zu begutachten, das am 1. Juli 2025 gestartet war.

Die neue Grundausbildung ist dezentral an mehreren Standorten in Deutschland organisiert und dauert sechs Monate. Sie stellt sicher, dass alle Soldatinnen und Soldaten eine standardisierte, umfassende Grundlagenausbildung erhalten, bevor sie in spezifische Rollen wechseln. Verlegungen zwischen Standorten entfallen – nach sechs Monaten erreichen alle denselben Ausbildungsstand.

Pistorius schlägt vor, ab dem 1. Januar 2026 einen Online-Fragebogen für alle 18-jährigen Männer einzuführen. Der Fragebogen, der über einen QR-Code in einem Anschreiben zugänglich ist, erfasst deren Interesse und Eignung für den Wehrdienst. Frauen sind nicht verpflichtet, ihn auszufüllen. Sollte die Zahl der Freiwilligen zu gering ausfallen, wird per Losverfahren entschieden, welche Männer zu einer verpflichtenden ärztlichen Untersuchung und Eignungsprüfung eingeladen werden. Der tatsächliche Wehrdienst bleibt jedoch freiwillig. Ab dem 1. Juli 2027 wird zudem die allgemeine Musterung für alle Männer wieder eingeführt.

Die Bundeswehr strebt an, die Zahl der aktiven Soldatinnen und Soldaten bis 2035 auf 260.000 zu erhöhen und die Reserve auf 200.000 zu verdoppeln. Der Verteidigungsausschuss unter dem Vorsitz von Thomas Röwekamp (CDU) setzt sich für eine allgemeine Wehrtauglichkeitsuntersuchung ein.

Mit seinen Reformen will Pistorius eine professionellere und besser ausgebildete Truppe schaffen. Das neue Grundausbildungsprogramm und der geplante Online-Fragebogen sind Schritte in diese Richtung. Letztlich wird der Erfolg dieser Reformen davon abhängen, inwieweit junge Deutsche bereit sind, sich freiwillig für den Wehrdienst zu melden.