Apothekenreform in Deutschland: Branche kämpft um ihre Zukunft vor entscheidendem Scheideweg

Admin User
2 Min.
Eine Apotheke mit einem vor ihr geparkten Fahrzeug und einem Gebäude in der linken Ecke.

Apothekenreform in Deutschland: Branche kämpft um ihre Zukunft vor entscheidendem Scheideweg

Apothekenbranche in Deutschland steht vor tiefgreifenden Veränderungen Die Apothekenbranche in Deutschland stellt sich auf erhebliche Umbrüche ein. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR), hat zu einem dringenden Dialog mit der Politik aufgerufen, um Bedenken gegenüber der anstehenden Apothekenreform zu klären. Der Vorstand der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – hat zentrale Punkte für Überarbeitungen benannt, während der vfa (Verband der forschenden Arzneimittelhersteller) fünf Prioritäten hervorgehoben hat, die für die Zukunftsfähigkeit der Apotheken entscheidend sind. Dr. Hoffmann betonte die Notwendigkeit, das Modell der inhabergeführten Apotheken zu bewahren, räumte jedoch ein, dass Reformen unverzichtbar seien, um die wachsenden Herausforderungen bei der Gesundheitskompetenz der Patienten zu bewältigen. Als Alternative schlug er Servicegebühren vor, um sicherzustellen, dass Apotheken die benötigten 800 bis 900 Millionen Euro an Vergütungen erhalten. Der ABDA-Vorstand hat fünf zentrale Bereiche ausgemacht, in denen das Apothekenreformgesetz nachgebessert oder ergänzt werden muss – mit Fokus auf das Überleben der Apotheken und die Stabilität des ordnungspolitischen Rahmens. Öffentliche Protestaktionen wurden zunächst bis zum 17. Dezember ausgesetzt, um den Dialog mit den politischen Entscheidungsträgern zu intensivieren und eine Eskalation zu vermeiden. Zwar hatte der apothekenpolitische Teil des Koalitionsvertrags zunächst Hoffnung auf bessere Vergütungsbedingungen geweckt, doch die Sorgen nahmen zu, nachdem Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) die Eckpunkte auf dem Deutschen Apothekertag (DAT) vorstellte. Dr. Hoffmann bezeichnete die aktuelle Lage als "Scheideweg für die deutsche Gesundheitsversorgung" – die Gesellschaft verändere sich rasant, während das Angebot mit der Nachfrage kaum Schritt halte. Die Apothekenreform soll am 17. Dezember im Kabinett beraten werden, die erste Lesung im Bundestag ist bis Ende Januar geplant, und der parlamentarische Prozess soll voraussichtlich Ende April abgeschlossen sein. Alle Beteiligten sind aufgefordert, sich in den Dialog einzubringen, um in letzter Minute noch Änderungen am Reformentwurf durchzusetzen – zum Erhalt der Branche und zur Sicherung der Versorgungsqualität in Deutschland.