Düsseldorfer Brustzentrum schließt: 'Was soll ich tun, wenn ich Krebs erneut bekomme?'

Admin User
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Innenansicht eines Krankenhauses mit Betten und Patienten, Kochsalzflaschen auf Ständern zwischen den Betten und einer Frau mit einer Tasche in der Nähe eines Patienten.

Düsseldorfer Brustzentrum schließt: 'Was soll ich tun, wenn ich Krebs erneut bekomme?'

Deutschlands Krankenhausreform verändert die medizinische Versorgung – durch die Verlegung von Leistungen aus kleineren Kliniken in größere, spezialisierte Zentren. Eines der ersten Häuser, das im Rahmen dieser Pläne schließt, ist das Düsseldorfer Luisenkrankenhaus, eine auf Brustkrebs spezialisierte Fachklinik. Die Entscheidung stürzt Patienten und Mitarbeiter in Unsicherheit über ihre Zukunft.

Die Schließung der Klinik wurde im März beschlossen, der Betrieb soll bis Ende 2025 eingestellt werden. Das Personal – darunter Ärzte und Pflegekräfte – wurde offiziell Mitte November informiert, doch einige werfen der Leitung vor, im Dunkeln gelassen worden zu sein, da die Kommunikation mangelhaft gewesen sei. Die Klinikführung betont hingegen, die Nachricht so schnell wie möglich nach der Ankündigung des Ministeriums weitergegeben zu haben.

Die Gewerkschaft ver.di kritisiert die Auswirkungen der Reform scharf und warnt, dass benachbarte Krankenhäuser kaum in der Lage seien, kurzfristig die rund 700 Patientinnen der Klinik zu übernehmen. Bisher wurde noch keine konkrete Alternative benannt, die die spezialisierte Versorgung des Luisenkrankenhauses ersetzen könnte. Betroffene wie die 77-jährige Karin Rinklake, die seit 14 Jahren krebsfrei ist, stehen nun vor bangen Fragen: „Was passiert, wenn der Krebs zurückkommt? Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden soll.“ Doch es geht nicht nur um logistische Probleme – mit der Schließung geht auch der Verlust des persönlichen Ansatzes der Klinik einher. Viele Frauen müssen mitten in der Therapie neue Ärzte finden und Vertrauen neu aufbauen. Die Reform, die auf Effizienz setzt, droht damit die Einfühlsamkeit und zeitintensive Betreuung zu opfern, die das Luisenkrankenhaus über Jahre geprägt haben.

Die Schließung des Luisenkrankenhauses zeigt die greifbaren Folgen der Krankenhausreform in Deutschland. Patientinnen müssen sich nun anderswo behandeln lassen, während sich das Personal auf berufliche Veränderungen einstellt. Der Fall verdeutlicht die Herausforderungen, die mit dem Spagat zwischen Kosteneinsparungen und der Aufrechterhaltung einer kontinuierlichen, spezialisierten Versorgung einhergehen.