Ford steckt in der Krise: Elektroauto-Flopp und Milliardenverluste in Europa und USA

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Ford steckt in der Krise: Elektroauto-Flopp und Milliardenverluste in Europa und USA

Ford steht in Europa und den USA vor schweren Rückschlägen nach einer Reihe strategischer Fehlentscheidungen. Das Unternehmen hat seine nächste Generation elektrischer Fahrzeuge in den USA gestrichen, was zu einem Wertberichtigung in Höhe von 19,5 Milliarden Dollar führte. Gleichzeitig kämpft der europäische Geschäftsbereich mit einbrechenden Verkäufen und massiven Stellenstreichungen.

In Deutschland wird das Ford-Werk in Köln – einst ein wichtiger Standort mit 50.000 Arbeitsplätzen am Rhein – bis 2027 etwa 3.700 Stellen abbauen. Eine neue Partnerschaft mit Renault soll zwar die Elektroauto-Pläne des Konzerns wiederbeleben, doch die Skepsis bleibt groß.

Fords Probleme in Europa begannen mit einem schlecht getimten Umstieg auf teure Elektrofahrzeuge. Statt preisbewusste Käufer anzusprechen, brachte das Unternehmen Modelle auf den Markt, die gegen günstigere Alternativen wie den Volkswagen ID.3 nicht bestehen konnten. Infolgedessen ist der Marktanteil des Konzerns in Europa auf knapp über drei Prozent geschrumpft – hinter koreanischen Marken wie Hyundai und Kia.

Das Kölner Werk, Fords letzter Standort in Deutschland, stellte 2024 komplett auf die Produktion von Elektroautos um. Doch die Modelle Explorer und Capri verkaufen sich schlecht, sodass die Anlage nur zu 26 Prozent ihrer Kapazität von 250.000 Fahrzeugen ausgelastet ist. Da die Rentabilität in weiter Ferne liegt, hat die Unternehmensführung vor einem schrittweisen Rückzug aus dem europäischen Pkw-Geschäft gewarnt. Um die Verluste zu begrenzen, wird Ford mit Renault zusammenarbeiten, um bezahlbare Elektroautos auf Basis der französischen "Ampere"-Plattform zu bauen. Die Produktion verlagert sich damit komplett nach Douai in Frankreich – Köln wird umgangen. Gewerkschaften und Branchenexperten zeigen sich jedoch skeptisch. Manche vergleichen das Abkommen mit der problematischen Fusion von Opel mit Peugeot und später Fiat, aus der schließlich Stellantis hervorging.

Auf der anderen Seite des Atlantiks vollzog Ford-Chef Jim Farley Mitte Dezember eine überraschende Kehrtwende und strich die Pläne für eine zweite Generation US-amerikanischer Elektroautos. Der Schritt folgte auf politische Kursänderungen unter Präsident Trump, die Steuervergünstigungen und Emissionsvorschriften betrafen. Die finanziellen Folgen sind verheerend: Eine Wertberichtigung von 19,5 Milliarden Dollar, doch ein Ersatzkonzept steht noch aus.

Seit dem 1. November leitet ein neuer Verantwortlicher die europäische Sparte von Ford, dessen Identität jedoch nicht öffentlich bekannt ist. Seine erste Aufgabe wird sein, den Niedergang der Division zu stoppen und gleichzeitig die Folgen von Stellenabbau und Werksschließungen zu bewältigen.

Fords europäisches Geschäft hängt nun von der Partnerschaft mit Renault ab – doch Zweifel an einem langfristigen Erfolg bleiben. Das Kölner Werk, einst ein Aushängeschild der deutschen Industrie, wird bis 2027 Tausende Arbeitsplätze verlieren. In den USA hinterlässt das gestrichene E-Auto-Programm ein Loch von 19,5 Milliarden Dollar – ohne klare Perspektive.

Die nächsten Schritte des Konzerns werden zeigen, ob es Ford gelingt, verlorenes Terrain zurückzugewinnen – oder ob der Rückzug aus wichtigen Märkten weitergeht.

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