GAG Köln verordnet Mietern Raumtemperatur

Admin User
2 Min.
Ein Wohnzimmer mit einem Tisch und Blumentopf im Vordergrund, umgeben von Stühlen, Sofas und einem abgedeckten Tisch im Hintergrund, gerahmte Wand, hängende Lampen und ein Fenster mit Vorhängen auf der linken Seite.

GAG Köln verordnet Mietern Raumtemperatur

Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG schreibt Raumtemperaturen für Mieter vor

Teaser: 20 Grad tagsüber, 17 Grad nachts: Die Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG hat in fast allen ihren Wohnungen die Heizung gedrosselt.

19. Dezember 2025, 17:25 Uhr

Seit der Energiekrise 2023 hält die Kölner Wohnungsbaugesellschaft GAG in nahezu allen ihren Wohnungen die Heiztemperaturen niedriger als zuvor. Mieter müssen sich nun mit 20 Grad am Tag und 17 Grad in der Nacht begnügen – einige ältere Bewohner klagen über kalte Wohnungen. Das Unternehmen betont, die Maßnahme diene dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen und der Kostendämpfung.

Die reduzierten Heizvorgaben waren erstmals während der Energiekrise 2023 unter dem Motto „Gemeinsam durch die Energiekrise“ eingeführt worden. Wie GAG-Sprecher Jörg Fleischer erläutert, sei die Entscheidung Teil einer umfassenden Strategie, um Ressourcen schonend zu nutzen und die steigenden Heizkosten zu begrenzen. Lediglich in speziellen Einrichtungen wie Demenz-Wohngruppen, Kindertagesstätten und Seniorenheimen liegen die Temperaturen etwas höher – tagsüber bei 23 Grad, nachts bei 20 Grad.

Der Jurist Jakob Kreutzer wies darauf hin, dass Vermieter gesetzlich nur Mindesttemperaturen garantieren müssen und Mieter keinen Anspruch auf wärmere Räume hätten. Gleichzeitig kritisierte er, dass die GAG die Bewohner nicht konsultiert habe, bevor die Drosselung nach der Krise dauerhaft beibehalten wurde. Einige ältere Mieter, darunter Jürgen Eil und Karin Weiland, leiden unter den kühleren Bedingungen in ihren Wohnungen. Bei einer kürzlichen Überprüfung durch einen GAG-Techniker wurden Mängel an den Heizungsrohren in ihrem Haus festgestellt. Nach entsprechenden Anpassungen wurden ihre Wohnungen spürbar wärmer. Der Kölner Anwalt Dr. Michael Kubiciel prüfte zwar ihre Situation, stellte die rechtliche Grundlage der GAG-Politik jedoch nicht infrage.

Trotz Beschwerden betroffener Mieter gelten die niedrigeren Heizwerte weiterhin in den meisten GAG-Gebäuden. Zwar gab es in Einzelfällen Nachbesserungen, eine generelle Rücknahme der Regelung ist jedoch nicht in Sicht. Bis auf Weiteres müssen sich die Bewohner an die reduzierten Temperaturen anpassen – sofern nicht weitere technische Lösungen umgesetzt werden.