"Cowboys sollten ihre Gefühle nicht zeigen, aber sie waren vor mir verletzlich" - Dokumentarfotograf Alex Bex über Memories of Dust

Admin User
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Ein Collage von Männern mit Kameras in ihren Händen.

"Cowboys sollten ihre Gefühle nicht zeigen, aber sie waren vor mir verletzlich" - Dokumentarfotograf Alex Bex über Memories of Dust

"Cowboys sollen keine Gefühle zeigen – doch vor mir waren sie verletzlich" – Dokumentarfotograf Alex Bex über Erinnerungen an Staub

Der Finalist der Sony World Photography Awards 2025 in der Kategorie Professionals spricht über sein langfristiges Projekt, das Männlichkeit in der westlichen Kultur untersucht

  1. September 2025, 21:18 Uhr

Der in Berlin ansässige Fotograf Alex Bex hat Jahre damit verbracht, die sich wandelnden Landschaften von Männlichkeit und Gemeinschaft im amerikanischen Westen zu dokumentieren. Sein Langzeitprojekt Erinnerungen an Staub erkundet die Cowboy-Kultur in Texas und reflektiert gleichzeitig seine eigene Kindheit im Navajo-Gebiet. Die Arbeit wurde nun ausgezeichnet und belegte den dritten Platz in der Dokumentar-Kategorie des Sony World Photography Awards im Professional-Bereich.

Bex’ Weg in die Fotografie begann in der Musikbranche, wo er zunächst Pressebilder für Künstler schoss, bevor er sich der Kunst- und Dokumentarfotografie zuwandte. Sein Übergang zu tiefgründigerem Storytelling hat persönliche Wurzeln: Aufgewachsen inmitten des ökologischen und wirtschaftlichen Niedergangs des Bergbaus und der Industrie im Navajo-Gebiet – eine Erfahrung, die er mit den Folgen der Dust Bowl vergleicht. Dieser Hintergrund prägte seinen Ansatz für Erinnerungen an Staub, ein Projekt, das etwa von 2013 bis 2020 entstand.

Statt kurzer Besuche tauchte Bex jahrelang in die Gemeinschaften ein. Er knüpfte Beziehungen, verließ sich auf Empfehlungen und fotografierte Menschen, die er während ausgedehnter Feldforschung kennenlernte. Seine Kamera der Wahl war eine Nikon mit Film, die der Serie eine unverwechselbare, zeitlose Ästhetik verleiht. Die entstandenen Bilder untersuchen die männliche Identität im Westen der USA, verbinden den Mythos und die Realität des Cowboy-Lebens mit den sozialen und ökologischen Spannungen der Region. Ein ausführliches Gespräch mit Bex über das Projekt erscheint in der Ausgabe 299 (Oktober 2025) des Magazins Digital Camera World. Seit acht Jahren als professioneller Fotograf tätig, arbeitet er weiterhin zwischen Berlin und den Gemeinschaften, die seine ambitionierteste Arbeit inspiriert haben.

Die Serie Erinnerungen an Staub ist sowohl eine persönliche Reflexion als auch eine umfassendere Studie zur kulturellen Identität. Ihre Anerkennung bei den Sony World Photography Awards unterstreicht den Einfluss des Projekts auf die Dokumentarfotografie. Die Arbeiten bleiben durch Ausstellungen und Publikationen zugänglich und bieten ein bleibendes Zeugnis eines sich verändernden amerikanischen Westens.